Aktion im Stadthof setzt starkes Zeichen für Gemeinschaft

Mit Herz und Häkelnadel für Rapunzels Zopf
Ein außergewöhnliches Bild gab es gestern Nachmittag im Stadthof Hanau: Rund 50 Häklerinnen und ein Häkler kamen zusammen, um die ersten gemeinsamen Maschen für den sechs Meter langen Rapunzel-Zopf der diesjährigen Brüder Grimm Festspiele Hanau zu häkeln. Diese feierten zudem einen weiteren Meilenstein: Mehr als 50.000 Tickets sind bereits für die Vorstellungen der diesjährigen Festspiel-Saison verkauft worden, die am 9. Mai startet.
„Es ist wunderbar zu sehen, wie viele Menschen hier im Stadthof zusammengekommen sind, um Teil dieses tollen Projekts zu sein“, sagte Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri zur Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Sie als Fans der Brüder Grimm Festspiele Hanau leisten mit Ihrem Engagement eine wichtige Arbeit – und Sie können die Früchte Ihrer Kreativität dann in wenigen Wochen sogar auf der Bühne bewundern. Dieses Miteinander steht für unsere Stadt.“
Die gestrige Häkel-Aktion ist Teil des Projekts „Ein Zopf für Hanau“, das sich bereits im Vorfeld als eines der schönsten Mitmachprojekte in der Geschichte der Festspiele etabliert hat. Mehr als 1.200 Menschen haben sich gemeldet, um das Bühnenbild für die diesjährige Inszenierung von „Rapunzel“ mitzugestalten – einige Bewerbungen kamen sogar aus Berlin und dem Ausland. Aus dieser Zahl wurden schließlich 50 Teilnehmerinnen und ein Teilnehmer ausgelost, die den zentralen sechs Meter langen Zopf häkeln – dieser wird am 7. Juni bei der Rapunzel-Premiere auf der Bühne des Amphitheaters erstmals zu sehen sein.
Wiebke Quenzel, Leiterin der Maskenabteilung der Festspiele, war sichtlich beeindruckt von der Energie im Stadthof: „Es ist unglaublich, wie viel Schwung und Freude hier spürbar ist. Ich bin begeistert von der Schnelligkeit, mit der direkt losgelegt wurde.“ Ursprünglich hatten sie und ihr Team überlegt, das ganze Rapunzel-Zimmer mit Haaren auszulegen – das wären sieben Quadratmeter gewesen. „Von dieser Idee haben wir dann aber wieder Abstand genommen“, sagt Quenzel und lacht. Geblieben sei schließlich die Idee eines sechs Meter langen Rapunzel-Zopfes, der aus vielen kleinen Häkel-Zöpfen bestehen soll – die Mitmachaktion war geboren.
Auch die Stimmung unter den mit einer Ausnahme weiblichen Teilnehmerinnen war an diesem Nachmittag im Stadthof hervorragend. „Wir sind in unserer Familie große Fans der Festspiele und ich bin aus einer Generation, in der man Häkeln noch in der Schule gelernt hat“, sagt Anke Triffterer aus Raunheim. „Als ich dann von der Aktion gehört habe, dachte ich mir, das passt gut zusammen. Deshalb habe ich mich gemeldet und freue mich jetzt, dabei sein zu können.“ Marion Glatzel-Reuss aus Rodenbach ist großer Märchen-Fan und arbeitet seit 15 Jahren ehrenamtlich bei den Brüder Grimm Festspielen, für die sie nun sogar ihre Häkel-Kenntnisse wieder aufgefrischt hat. „Ich liebe die Atmosphäre dort einfach. Und diese Aktion finde ich auch deshalb so herrlich, weil es eine tolle Möglichkeit ist, die Gemeinschaft zu stärken und eine Verbindung zu den Festspielen herzustellen.“
Auch die Häkel-Begeisterten, die nicht zu den ausgelosten 50 gehören, können weiterhin einen wichtigen Beitrag leisten: Für die Dekoration des Zopfes und des Bühnenbilds werden nach wie vor bunte Häkelblumen gesammelt. Zopfteile und Häkelblumen können noch bis Dienstag, 13. Mai, bei der Verwaltung der Brüder Grimm Festspiele Hanau im Olof-Palme-Haus (Pfarrer-Hufnagel-Straße 2) abgegeben werden. Im Anschluss werden die Häkel-Haare in mehreren Stufen zu dem sechs Meter langen Gesamtkunstwerk zusammengesetzt.
Der Bericht von RTL zur Veranstaltung gibt noch mehr Eindrücke: Für das Bühnenbild der Brüder Grimm Festspiele in Hanau wird gehäkelt!
